Erhöhte Konzentrationen an Formaldehyd in der Raumluft können zu schwerwiegenden Gesundheitsstörungen führen. Dabei ist Formaldehyd als natürlicher Holzbestandteil nahezu allgegenwärtig. Freigesetzt wird Formaldehyd vornehmlich aus verleimten Holzwerkstoffen (Pressspanplatten, Tischlerplatten, Sperrholz) sowie Farben, Desinfektionslösungen und Teppichböden.
Aber nicht nur Bauprodukte, auch Tabakrauch und offene Feuerstellen setzen Formaldehyd frei. Unangenehm ist dabei die Eigenschaft, sich auch an andere Einrichtungsgegenstände anzulagern. Diese werden dann ihrerseits zu Schadstoffquellen, in dem sie Formaldehyd wieder an die Raumluft abgeben.
Je höher die Raumtemperatur und die Luftfeuchtigkeit und je geringer die Luftwechselrate ist, desto stärker ist die Raumluftbelastung zu erwarten. So sind die Bauprodukte zwar inzwischen emissionsärmer als früher, immer dichter schließende Fenster und Türen erhöhen aber wieder das Risiko von erhöhten Schadstoffgehalten in der Raumluft (sick home syndrome).
Formaldehyd wirkt auf den Menschen toxisch und allergen. In den Körper gelangt es über die Atmung, den Magen-Darm-Trakt oder die Hautoberfläche. Dort führt es bereits in geringen Konzentrationen zu Reizungen der Augen und der Atemwege. Höhere Konzentrationen können zu länger anhaltenden, zunächst reversiblen und schließlich zu irreversiblen Schäden an den exponierten Organen führen. Deshalb sollte insbesondere in Räumen mit vielen eingebauten Spanplatten (ältere Fertighäuser, Möbel) die Formaldehydbelastung durch eine Raumluftmessung ermittelt und gegebenenfalls durch geeignete Maßnahmen reduziert werden.
Deckenschalung aus Pressspanplatten, welche Formaldehyd enthalten